Ich bilde mir ein wenn ich einen Menschen in Not sehe; er sei mein Bruder und oft schreite ich dann ganz spontan und unbürokratisch zur Tat. Ich bilde mir tatsächlich ein, ich bin in dieser Welt um anderen Menschen in Not und Verzweiflung zu helfen, die andere Person sei so etwas wie meine Schwester oder Bruder..ich bilde mir ein ich sollte nicht wegschauen keine dummen Fragen und schon gar nicht keine wohlgemeinten Ratschläge erteilen die sind kostenlos und geben den Eindruck ich wäre ehrlich besorgt während ich in Wirklichkeit nur meine Ruhe will...mit diesen Ratschlägen tarne ich fein meinen Unwillen mich um eine Seele in Not echt zu kümmern und Zeit Geld und Mühe einzusetzen...es geht in diesem Leben nicht in erster Linie darum glücklich zu sein sondern meinem Nächsten mich nicht zu verweigern ( Gück ist ein efimäres Nebenprodukt richtiger und gelungener Handlungen und ist keine Hauptsache also kein Lebensziel wie zum Beispiel, Beruf und Berufung, echt und wahrhaftig sein ) ..Leben ist Dienst am nächsten und Berufung (alles alles was ich tue mit gewissen und liebe zu tun ) und im kleinen treu und froh zu sein und dankbar . Es geht in einem ersten Schritt darum herauszufinden ob dieser Mensch mir gesandt ist ob er meine Anteilnahme braucht und ich herausgefordert bin mich dieser Person hinzuwenden oder nicht... da sie mich vielleicht nicht überzeugt und ich nicht konektiere mit ihr. Ich muss in ihr in kürzester Zeit das gute und böse unterscheiden und mit einem ja oder nein antworten...ich muss den Betrüger die Hyene erkennen und mich vor ihm schützen..aber ich muss gleichfalls durch die Masken von Dreck, Gestank, Verwundung und Konfusion und dem ' anders sein ' meines Gegenübers seine gebrochenen Flügel sehen seine mir verwandte Menschlichkeit entziffern und mich nicht verweigern. Als ich ein Kind war glaubte ich tatsächlich, dass alle Menschen allen anderen Menschen in Not wie Geschwistern einfach ohne weiter nachzudenken helfen würden weil dies zu unserer Menschlichkeit gehört. Doch heutzutage sehe und erlebe ich wie Hilfsvereine gegründet werden und Organisationen welche uns die Mühe abnehmen sollen uns selbst die Hände schmutzig zu machen alles geht sehr bürokratisch zu und sehr fachmännisch...und Gott sei Dank für solche gutausgerüsteten Organismen...doch wirklich Mensch sein bedeutet mich meinem Bruder in Not nicht zu verweigern..und wer ist mein Bruder??? Mein Bruder ist der Mensch der vom Meer des Schicksals oder vom Fluss des Alltags an meinen Strand gespült wird... Ich denke ich behalte gerne mein Helfersyndrom..
20 Juli 2019
Wolfgang Striebinger Director und Gründer Des Chiringuito de Dios.
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